Skandinavien ist bei vielen Wohnmobilurlaubern ein beliebtes Reiseziel und punktet mit vielfältigen Aktivitäten für drinnen oder draußen. Norwegen am nördlichen Rand von Skandinavien lockt mit tollen Naturschauspielen und ist der richtige Urlaubsort, wenn du dem Stress des Alltags entkommen möchtest. Im Sommer oder Winter kannst du unterschiedliche Aktivitäten planen und einen ganz anderen Urlaub erleben. Wir stellen dir Norwegen näher vor und geben dir Tipps, was du für die Reise mit dem Wohnmobil beachten solltest.
Was zeichnet den Urlaub mit dem Wohnmobil in Norwegen aus?
Norwegen eignet sich hervorragend als Urlaubsziel, wenn du einfach mal abschalten und etwas Abstand gewinnen möchtest. Die wunderschöne Natur und die Ruhe in vielen Regionen des Landes sind ein erholsamer Gegenpol zum hektischen Stadtleben. Süden und Norden des Landes bieten unterschiedliche Eigenheiten, die einen neuen Urlaub möglich machen. Im Winter erlebst du im Norden von Norwegen eine vollkommen andere Reise als bei einem Sommerurlaub im Süden.
Langweilig wird es dir in dem skandinavischen Land auf keinen Fall, denn es gibt vor allem in der Natur viel zu entdecken. Für sportliche Wohnmobilurlauber bietet Norwegen eine Vielzahl von Outdoor-Aktivitäten, sodass du deine komplette Reise im Freien verbringen kannst. Wandern, Schwimmen, Kajaken, Fischen, Skifahren oder Fahrradfahren: die Möglichkeiten in der Natur sind fast grenzenlos. Gleichzeitig stehen dir verschiedene große Städte wie die Hauptstadt Oslo, Bergen oder Trondheim zur Auswahl, falls du Shopping, Museen oder andere Sehenswürdigkeiten bevorzugst. Mit einer Geschichte, die mehr als 10.000 Jahre vor Christus beginnt, ist besonders die Historie Norwegens reich an Schätzen.
Welches Klima erwartet dich in Norwegen?
Das Klima in Norwegen zeichnet sich durch große Unterschiede aus, je nachdem zu welcher Jahreszeit oder in welcher Region du mit dem Wohnmobil Urlaub machst. Kaltes Wetter und niedrige Temperaturen müssen dich nicht erwarten. Im Sommer kannst du bei 25 bis 30 Grad bestes Badewetter an wunderschönen Seen oder Fjorden genießen. Das warme Klima ist vor allem im südlichen Teil des skandinavischen Landes zu finden und bietet eine sehr gute Alternative, wenn dir der Sommer in Italien oder Spanien zu heiß ist.
Planst du hingegen einen Urlaub nach Norwegen, um ein kälteres Klima zu genießen, kannst du den Norden des Landes in Betracht ziehen. Dort erlebst du echten Winter, wenn du in Deutschland Schnee und Eis vermisst. Minus 10 bis 20 Grad sind in den nördlichen Regionen keine Seltenheit, weshalb du auf jeden Fall warme Kleidung einpacken solltest. Am Wohnmobil sind je nach Straßenverhältnissen Winterreifen oder Schneeketten zu empfehlen. Für Ski- oder Snowboardfahrer gibt es zahlreiche Pisten für Einsteiger und Profis, die mit anderen Wintersportgebieten wie den Alpen mithalten können. Dadurch kannst du im Sommer bzw. Winter einen vollkommen anderen Urlaub in Norwegen planen.
Wann ist die beste Urlaubszeit mit dem Wohnmobil in Norwegen?
Welcher Reisezeitraum mit dem Wohnmobil am besten ist, hängt von deinen Interessen im Urlaub ab. Möchtest du wunderschöne Landschaften bei warmen Temperaturen erkunden, ist eine Reise im Sommer zu empfehlen. Im Juni, Juli und August profitierst du von einem warmen Klima, bei dem Temperaturen bis zu 30 Grad erreicht werden. Dadurch ist das Baden in Seen, längere Wanderungen oder Fahrradfahren möglich und es wird ein ähnliches Klima wie in Deutschland erreicht. Wer allerdings ein Klima wie in Südeuropa erwartet, wird fast unweigerlich von Norwegen und anderen skandinavischen Ländern enttäuscht werden.
Interessierst du dich hingegen für ein kälteres Klima mit Eis und Schnee, bist du im Winter in Norwegen richtig. Von Dezember bis Februar kannst du in vielen Regionen mit Minustemperaturen rechnen, die Wintersport oder Spaziergänge zum tollen Erlebnis machen. Nicht ganz so kalt sind die Zeiträume für die Polarlichter, die du sehr gut im September, Oktober, Februar oder März beobachten kannst.
Welche norwegischen Regionen sind bei Urlaubern besonders beliebt?
Oslo – viele Sehenswürdigkeiten in der norwegischen Hauptstadt
Mit knapp einer Million Menschen ist Oslo die mit Abstand größte Stadt in Norwegen und hat für Urlauber viel zu bieten. Museen wie das Fram-Museum oder das Norsk Folkemuseum geben dir die Chance, die Geschichte des skandinavischen Landes zu erkunden. Ansonsten sind Besichtigungen des Schloss Akershus oder des Vigeland Parks zu empfehlen, die tolle Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt bieten. Auch bei Shopping oder Nightlife gehst du in der norwegischen Großstadt keinesfalls leer aus und wirst in der Innenstadt nicht enttäuscht werden.
Tromsø – Historie des Nordens von Norwegen erleben
Weit im Norden von Norwegen gelegen, ist Tromsø mit knapp 40.000 Einwohnern eine der kleineren Städte in dem Land. Dennoch lässt sich in und rund um die Stadt im Urlaub einiges unternehmen. So ist Tromsø das ideale Reiseziel, wenn du die Polarlichter in Norwegen erleben möchtest. In der Natur rund um die Stadt kannst du aber auch Wale beobachten oder Hundeschlittenfahrten buchen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Museen, die einen Überblick über die Historie der nordischen Region rund um Tromsø bieten.
Bergen – „Hauptstadt der Fjorde“
Im Südwesten von Norwegen liegt Bergen, die zweitgrößte Stadt in Norwegen mit mehr als 250.000 Einwohnern. Die mehr als 1.000 Jahre alte Geschichte des Hanseviertels Bryggen war sogar bedeutend genug, dass die Handelskontore und Werften als UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Sehenswert ist aber nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die zahlreichen Fjorde rund um Bergen. Als „Hauptstadt der Fjorde“ befindet sich unter anderem der längste Fjord Norwegens, Sognejfjord, in der näheren Umgebung und Bergen dient als optimaler Ausgangspunkt für Tagesausflüge.
Lappland – pure Natur erleben
Das Lappland erstreckt sich über den nördlichen Teil von Norwegen und zeichnet sich vor allem durch die fast unberührte Natur aus. Gerade im Winter erlebst du verschneite Landschaften und kannst mit Rentier- oder Schlittenhund-Touren den norwegischen Teil der mehr als 200.000 km² großen Region erkunden. Auch der Slatfjellet-Svartisen-Nationalpark, der zu den größten Schutzgebieten Norwegens gehört, liegt sich im Lappland. Größere Städte befinden sich zum Beispiel mit Tromsø ebenfalls in der Nähe des Lapplands.
Trondheim – Events zu jeder Jahreszeit
Während sich die bisher genannten Reiseziele im Süden oder im Norden befinden, liegt Trondheim recht zentral in Norwegen. Direkt am Trondheimfjord ist die Stadt am Wasser gebaut und hat für Urlauber viel zu bieten. In der Stadt mit 200.000 Einwohner stehen dir Ausstellungen von Künstlern, Museen mit tausendjähriger Historie oder schmackhaftes Essen, zum Beispiel bei dem Fisch- und Meeresfrüchte-Festival im Februar, offen.
Was sind die Top-5 Sehenswürdigkeiten in Norwegen?
Polarlichter mit dem Wohnmobil erleben
Bereits vor einigen Monaten haben wir die Polarlichter als beliebtes Naturschauspiel für den Urlaub im Wohnmobil näher unter die Lupe genommen. Im Norden von Norwegen, zum Beispiel in Lappland, kann die Aurora Borealis in den Monaten September, Oktober, Februar und März beobachtet werden. Die Nordlichter sind ein Erlebnis, das du so schnell nicht vergessen wird und beim Urlaub in Norwegen nicht verpassen solltest.
Museen in Tromsø erkunden
Wenn du mehr über die Geschichte von Norwegen erfahren möchtest, ist die Stadt Tromsø mit zahlreichen Museen ein sehr guter Start. Im Polar-Museum lernst du mehr über die Erkundung der Arktis oder erkundest im Tromsø-Museum die Geschichte der Region. Hervorragende Künstler erlebst du im Nordnorsk Kunstmuseum, während das Wissenschaftszentrum spannende Erkenntnisse über Natur und Wetter in Norwegen bietet.
Sognefjord als längster Fjord in Norwegen
Fjorde, der norwegische Begriff für ins Land reichende Meeresarme, gehören zu den imposantesten Naturschauspielen und sollten mindestens einmal auf deinem Reiseplan Platz finden. Der längste Fjord Norwegens und der zweitlängste Fjord weltweit ist der Sognefjord, der sich knapp 100 Kilometer nördlich von Bergen den Weg von der Küste in das Landesinnere bahnt. Mit mehr als 200 Kilometern reicht der Fjord bis nach Årdalstangen und ist ein imposantes Wunderwerk der Natur, das bei Urlaubern für Staunen sorgt.
Felsplattform Preikestolen in mehr als 600 Metern Höhe
Die Felsplattform Preikestolen befindet sich im Südwesten Norwegens und ist nur kurze Zeit von der Stadt Stavanger entfernt. In mehr als 600 Metern Höhe hast du die Chance, den Lysefjord zu überblicken und einen unvergesslichen Ausblick zu erleben. Vorher musst du allerdings einen 4 Kilometer langen Wanderweg erklimmen, ehe du an der Spitze angekommen bist. Das Kliff ist jedes Jahr ein Ziel für Hunderttausende von Touristen und sollte bei deinem Urlaub in Norwegen auf der Liste stehen, wenn du dich mit dem Wohnmobil in der Nähe befindest.
Atlantikstraße mit tollem Ausblick befahren
Das norwegische Bauwerk des Jahrhunderts solltest du auf deinem Urlaub mit dem Wohnmobil ebenfalls erleben und musst dazu nicht einmal das Fahrzeug verlassen. 2005 wurde die Atlantikstraße (Atlanterhavsvegen), die sich von Vevang bis Karvag erstreckt, mit diesem Titel ausgezeichnet. Der Abschnitt verbindet norwegische Inseln mit dem Festland und bietet einen atemberaubenden Ausblick. Mit dem Wohnmobil bist du in bis zu 20 Metern Höhe unterwegs und erlebst ein Panorama, das du so schnell nicht vergessen wirst. Dazu musst du nicht die komplette Strecke befahren, sondern kannst auch kürzere Abschnitte für deine Norwegenreise einplanen.
Was muss man beim Campen in Norwegen beachten?
Wo darf man in Norwegen mit dem Wohnmobil ohne Reservierung übernachten?
Wenn du spontan bleiben und auf eine vorherige Reservierung eines Campingplatzes verzichten möchtest, hast du die Möglichkeit, mit dem Camper auf einem Parkplatz zu übernachten. Für die Übernachtung mit Camping, zum Beispiel dem Herausstellen von Stühlen, solltest du auf Schilder achten, die die Nutzung des Parkplatzes als Stellplatz erlauben. Generell erlaubt ist hingegen die Wiedererlangung der Fahrtüchtigkeit, wie in Deutschland, wenn du nach längerem Fahren mit dem Wohnmobil eine Pause brauchst. Besser bist du allerdings auf Campingplätzen aufgehoben und kannst du durch rechtzeitige Buchungen deine Reise in Norwegen deutlich einfacher planen.
Wie buchst du einen Campingplatz in Norwegen?
Für die Buchung eines Campingplatzes in Norwegen lohnt sich der Blick auf das Smartphone, um bequem einen Stellplatz via Internet zu buchen. Schaue dir dazu die klassischen Stellplatz-Apps für In- und Ausland an, um einen Überblick über die Campingplätze an deinem Urlaubsziel zu gewinnen. Unter anderem ADAC Camping- und Stellplatzführer App, park4night, Stellplatz-Radar von Promobil, PinCAMP oder die App von ACSI Eurocampings bieten eine große Auswahl von Anbietern im Ausland. Sowohl Android als auch iOS werden von den Anwendungen in deutscher Sprache unterstützt. Als analoge Optionen für die Suche nach einem Campingplatz gibt es zahlreiche Reiseführer für Norwegen, in denen verfügbare Stellplätze in der Nähe ausgeschrieben sind.
Ist Wildcamping in Norwegen erlaubt?
Im Vergleich zu anderen Ländern sind die norwegischen Regeln zum Wildcamping wesentlich lockerer. Grundlage dafür ist das sogenannte „Jedermannsrecht“ (Allemannsretten), das die Freizügigkeit von Menschen auf öffentlichem und privatem Land regelt. Dadurch darfst du in Norwegen auf nicht bewirtschaftetem Land campen, auch wenn es sich um Privateigentum handelt. Allerdings musst du einige Regeln beachten. So darfst du keinen Müll hinterlassen, musst mindestens 150 Meter von bewohnten Gebäuden entfernt bleiben und bei Übernachtungen für mehr als 2 Tage um Erlaubnis fragen.
Das „Jedermannsrecht“ bezieht sich allerdings nur auf das Campen mit Zelt oder Schlafsack, während dies für Auto oder Wohnmobil nicht gilt. Das Wildcamping mit dem Fahrzeug ist deshalb auch in Norwegen nicht gestattet. Möchtest du von dem Gesetz Gebrauch machen, musst du dein Wohnmobil auf einem erlaubten Platz abstellen und im Zelt übernachten. Für einzelne Übernachtungen kann dies ein tolles Erlebnis sein, doch den gesamten Urlaub wirst du kaum auf die Annehmlichkeiten des Campers verzichten wollen. Deswegen wirst du in den meisten Fällen die Nacht auf einem Parkplatz oder Campingplatz verbringen, um legal im Wohnmobil übernachten zu dürfen.
Welche Verkehrsregeln sind in Norwegen zu beachten?
Gibt es eine Maut für Wohnmobile in Norwegen?
Mit einer Maut werden in Norwegen neu gebaute Strecken, Brücken oder Tunnel belegt, um die Baukosten zu finanzieren. Für Strecken, die vor längerer Zeit gebaut wurden, fällt hingegen keine Maut mehr an. Deshalb kann sich von einem Urlaub zum nächsten die Belegung mit einer Maut für bestimmte Streckenabschnitte ändern. Wohnmobile mit einem Gewicht unter 3,5 Tonnen gelten zusammen mit PKWs als Klasse 1, während Camper mit mehr als 3,5 Tonnen in Klasse 2 eingestuft werden.
Wie in unserem Artikel zu Mautboxen näher vorgestellt, kommt für Privatpersonen bei der Wohnmobilmaut in Norwegen das Unternehmen Tolltickets infrage. Der Betreiber gehört zu den offiziellen Ausstellergesellschaften des Maut-Systems AutoPASS und du kannst den Transponder bereits vor deinem Urlaub bestellen. Dadurch wird die Box zu dir nach Hause geliefert und lässt sich für zahlreiche Strecken in Norwegen verwenden.
Welcher Führerschein wird in Norwegen für das Wohnmobil vorausgesetzt?
Durch die Teilnahme am Wiener Übereinkommen für den Straßenverkehr wird der deutsche Führerschein in Norwegen problemlos anerkannt und ist durch die Vereinbarungen der Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraumes dem norwegischen Pendant gleichgestellt. Darfst du mit deinem Führerschein dein Wohnmobil in Deutschland fahren, gilt dies auch für Norwegen. Bei dem Führerschein für das Wohnmobil musst du also die unterschiedlichen Klassen für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen bzw. mehr als 7,5 Tonnen beachten.
Sehr hohes Bußgeld bei Handynutzung am Steuer
Die Nutzung des Handys am Steuer ist ähnlich wie in Deutschland in Norwegen nicht erlaubt. Wirst du mit dem Smartphone am Ohr während der Fahrt erwischt, drohen dir hohe Strafen. Erst Anfang 2022 wurde das Bußgeld für die Nutzung des Handys am Steuer in Norwegen auf 7.450 Kronen (knapp 700 €) erhöht. Gegenüber Deutschland musst du fast das 7-Fache an Strafe zahlen, wenn du eine Ordnungswidrigkeit begehst. Von der Bedienung des Smartphones während der Fahrt ist deshalb auf jeden Fall abzuraten.
Welche Geschwindigkeiten sind in Norwegen mit dem Wohnmobil erlaubt?
Die Geschwindigkeit mit dem Wohnmobil innerorts unterscheidet sich nicht von Deutschland, sodass maximal 50 km/h erlaubt sind. Deutliche Unterschiede zur Bundesrepublik gibt es hingegen außerorts, weshalb auch auf Schnellstraßen oder Autobahnen eigentlich ein Tempolimit von 80 km/h gilt. Dies ist auch die maximale Geschwindigkeit für Wohnmobile mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht, die nicht überschritten werden darf. Für Fahrzeuge mit weniger als 3,5 Tonnen Gewicht gilt hingegen ähnlich wie für Autos eine Ausnahme, falls Schilder ein höheres Tempolimit als 80 km/h für die aktuelle Strecke ausweisen.
Info: Im Gegensatz zum Urlaub in Frankreich ist in Norwegen mit dem Wohnmobil ein Aufkleber für den toten Winkel nicht Pflicht.
Welche Promillegrenze gilt in Norwegen?
Im Vergleich zu Deutschland oder Frankreich ist die Promillegrenze in Norwegen strenger geregelt. Lediglich bis zu 0,2 Promille sind für Fahrer von Kraftfahrzeugen erlaubt. Dies gilt selbstverständlich auch für Wohnmobile aller Art. Als Fahrer solltest du deshalb auf Alkohol jeder Art verzichten, um kein Bußgeld zu riskieren. Die entsprechenden Strafen richten sich nach der Einkommenshöhe und erreichen schnell Beträge von mehreren 100 Euro. Für das Fahrradfahren unter Alkoholeinfluss gibt es zwar keine Promillegrenze, allerdings musst du immer noch verkehrstüchtig sein, ansonsten droht ebenfalls eine Strafe.
Info: Ein Bußgeld oder eine Strafe in Norwegen kann durch ein fehlendes Vollstreckungsabkommen von dem Nicht-EU-Land in Deutschland nicht eingetrieben werden. In Norwegen sind die entsprechenden Strafen jedoch gültig und können beim nächsten Urlaub zu Problemen führen. Deshalb sollten die Strafen umgehend beglichen werden.
Sind Warndreieck, Sicherheitsweste und Co. auf norwegischen Straßen Pflicht?
Eine Übersicht zur Pflichtausstattung bei Fahrten nach Norwegen hat die Europäische Kommission veröffentlicht. Unterschiede zu Deutschland bestehen zum Beispiel im verpflichtenden Tagfahrlicht, das auf deutschen Straßen nicht vorgeschrieben ist. Warndreieck, Sicherheitsweste und Verbandskasten (mit gültigem Mindesthaltbarkeitsdatum) sind hingegen in beiden Ländern Pflicht. Die Sicherheitsweste muss bei Verlassen des Fahrzeugs getragen werden, allerdings wird ein Verstoß bislang nicht geahndet. Dennoch solltest du die Weste auf jeden Fall tragen, um dich und andere Verkehrsteilnehmer zu schützen.
Winterreifenpflicht für Wohnmobile beachten
Die gesetzlichen Anforderungen für Reifen in Norwegen kannst du auf Englisch bei der staatlichen Behörde „Statens vegvesen“ nachlesen. Für Camper mit weniger als 7,5 Tonnen gilt vom ersten Sonntag nach Ostermontag bis zum 1. November eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter, während vom 1. November bis zum ersten Sonntag nach Ostermontag ein Profil von mindestens 3 Millimetern vorgeschrieben ist. Wann du mit dem Wohnmobil nach Norwegen fährst, entscheidet deshalb über die notwendige Profiltiefe.
Auf winterlichen Straßen dürfen unabhängig von der Profiltiefe keine Sommerreifen genutzt werden. Eigentlich gelten für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen zwar strengere Regeln, doch bei Wohnmobilen sind die Regeln für Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen bis zu einem Gewicht von 7,5 Tonnen gültig. Winterreifen sind in einzelnen Regionen im Norden auch im Sommer eine gute Wahl und im Winter bist du mit Schneeketten optimal für jedes Wetter gerüstet. Damit hältst du die gesetzlichen Vorgaben ein und stellst sicher, dass die Reifen auch bei schlechtem Wetter genügend Grip haben.
Info: Die Straßen sind in städtischen Regionen meistens schnell geräumt, falls es zu Schneefall kommt. In ländlichen Gebieten ist dies jedoch schwieriger, sodass du dich mit dem Wohnmobil auch auf schlechte Straßenbedingungen vorbereiten solltest.
Wie funktioniert das Nachfüllen von Gasflaschen in Norwegen?
Durch das kältere Klima in Norwegen kann es vor allem im Winter schnell passieren, dass die mitgenommenen Gasflaschen leer sind. Damit Heizung oder Kochplatte weiterhin funktionieren, kannst du auch deutsche Gasflaschen in Norwegen nachfüllen lassen. Gute Erfahrungen haben viele Urlauber bei Reisemobiltreff gemacht und zahlreiche Nachfüllstellen in dem skandinavischen Land entdeckt. So soll unter anderem an Tankstellen von LPG Norge ein Nachfüllen der deutschen Gasflaschen problemlos möglich sein. Solltest du dir Sorgen machen, keine passende Nachfüllstation vor Ort zu finden, lohnt sich die Mitnahme eines Adaptersets. Damit kannst du auch norwegische Gasflaschen in deinem Wohnmobil anschließen und verwenden.
Tipp: Achte auf die Nutzung von Propan in den Gasflaschen, das bei niedrigen Temperaturen im Vergleich zu Butan die bessere Wahl für den Norwegenurlaub ist.
Darf dein Haustier mit nach Norwegen reisen?
Die Voraussetzungen für die Mitnahme eines Haustiers nach Norwegen sind auf auf der Internetseite der norwegischen Botschaft in Berlin nachzulesen. Für Hund, Katze und Frettchen müssen ein Tattoo (vor dem 3. Juli 2011) oder ein Mikrochip zur Identifikation des Tieres (seit dem 3. Juli 2011) vorhanden sein. Ebenso werden eine gültige Tollwutimpfung sowie bei Hunden eine Behandlung gegeben Bandwurm vorausgesetzt. Den EU-Heimtierausweis für dein Tier musst du ebenfalls auf Verlangen der Behörden vorzeigen können. Beachte außerdem, dass die Einreise von bestimmten Hunderassen wie Pit Bull Terrier oder amerikanische Staffordshire Terrier in Norwegen überhaupt nicht erlaubt ist.
Was ist bei Zahlungen in Norwegen zu beachten?
Norwegen ist nicht Mitglied der Europäischen Union und der Euro kein Zahlungsmittel in dem Land. Stattdessen benötigst du als Währung die Norwegische Krone (NOK), deren Kurs zum Zeitpunkt dieses Artikels bei etwa 0,092 Euro lag. Siehst du im Geschäft einen Preis von 100 Kronen, entspricht dies knapp 9,20 Euro. Bargeld wird in Norwegen im Vergleich zu Deutschland allerdings seltener verwendet, sodass selbst Kleinstbeträge mit Karte bezahlt werden. In manchen Geschäften ist das Bezahlen mit Bargeld sogar überhaupt nicht möglich. Deshalb empfehlen wir dir auf jeden Fall, eine Kreditkarte für deine Reise in das skandinavische Land mitzunehmen.
EC- oder Girokarten der Typen Maestro oder Cirrus von Mastercard werden von vielen Geschäften akzeptiert, während das System V-Pay von Visa kaum Akzeptanz in Norwegen findet. Geld abheben ist mit den Girokarten an vielen Automaten möglich, kostet jedoch ebenfalls Gebühren. Die optimale Lösung für den Urlaub mit dem Wohnmobil in Norwegen ist eine echte Kreditkarte von Visa oder Mastercard. Achte am besten darauf, dass diese keine Fremdwährungsgebühr beinhaltet. Denn in der Regel zahlst du mit Kreditkarten in Euro, was in Krone umgerechnet werden muss und zusätzliche Gebühren beinhalten kann. Informiere dich dazu bei deiner Bank, falls dir die Konditionen für deine Kreditkarte nicht vorliegen.
Achtung: Ab Juli 2023 fällt das Maestro-System für neu ausgestellte Girokarten weg. In diesem Fall solltest du dich rechtzeitig informieren, inwiefern deine neue Girokarte für Zahlungen in Norwegen genutzt werden kann.
Wie kann man sich mit den Einheimischen unterhalten?
Blickt man auf den English-Proficiency-Index für Norwegen, zeigen sich sehr gute Englischkenntnisse der Einheimischen. Dies zieht sich durch alle Altersklassen und man liegt auf einem sehr guten Platz 4 deutlich vor Deutschland auf Rang 10. Ein Grund dafür ist die geringere Verbreitung von Synchronisationen im Fernsehen, die statt auf Norwegisch vertont mit englischen Untertiteln ausgestrahlt werden. Dadurch ergibt sich von Kindesalter an bereits eine große Vertrautheit mit der englischen Sprache. Auf Englisch kommst du in praktisch allen Regionen Norwegens zurecht.
Noch besser funktioniert es natürlich, wenn du Norwegisch sprichst, was allerdings nur auf die wenigsten Urlauber zutreffen dürfte. Eher schlechte Chancen hast du, dass dein Gegenüber Deutsch versteht. Zwar können Norweger Deutsch als zweite Fremdsprache nach Englisch in der Schule wählen, doch der Trend geht in letzter Zeit eher zu Spanisch oder Französisch.
Diese Sätze auf Norwegisch solltest du kennen:
Hallo/Guten Tag | Hei/God dag |
Tschüss/Auf Wiedersehen | Hade/På gjensyn |
Ja/Nein | Ja/Nei |
Bitte (gern geschehen) | Vær så snill!/Vennligst |
Danke | Takk |
Entschuldigung | Unnskyld |
Ich spreche kein Norwegisch. | Jeg snakker ingen norsk |
Spricht hier jemand Deutsch/Englisch? | Snakker noen tysk/engelsk her? |
Können Sie das bitte wiederholen? | Kan du gjenta det? |
Hilfe | Hjelp |
Wo ist die Toilette? | Hvor er toalettet? |
Was kostet das? | Hva koster det? |
Ich habe mich verirrt. | Jeg har gått meg vill. |
Tipp: Unter den besten Apps für das Wohnmobil befinden sich viele Übersetzungsprogramme, die ein leichtes Kommunizieren in Norwegen erlauben, wenn du und dein Gegenüber nicht die gleiche Sprache sprechen.
Kann man das Wasser in Norwegen bedenkenlos trinken?
Die Zufriedenheit mit der Wasserqualität in Norwegen bildet der OECD Better Life Index ab. Dort zeigte sich unter den Befragten, dass knapp 98 % mit der Qualität des Wassers zufrieden waren. Damit liegt man deutlich über dem Durchschnitt von 84 % in anderen OECD-Ländern und auch über den Werten für Deutschland, denn in der Bundesrepublik zeigten sich 91 % mit der Wasserqualität zufrieden. Das Wasser aus der Leitung kannst du in Norwegen also bedenkenlos trinken.
Wie dürfen Kinder im Wohnmobil reisen?
In Norwegen ist im Auto wie im Wohnmobil bei einer Körpergröße von weniger als 1,35 Meter ein Kindersitz vorgeschrieben. Ein in Deutschland zugelassener Kindersitz kann in der Regel problemlos verwendet werden und sollte bei kleineren Kindern auf jeden Fall mit in den Urlaub genommen werden. Ansonsten gelten im Hinblick auf Anschnallpflicht die gleichen Regeln wie für Erwachsene, sodass ein Sicherheitsgurt für die Kleinen Pflicht ist.
Wie gut ist das Essen in Norwegen?
An drei Seiten von Meer umgeben, ist die norwegische Küche von vielen Fischgerichten geprägt. Unter anderem Kabeljau, Hering oder Lachs sind als Speisen in praktisch jedem Restaurant verfügbar. Frische Krabben und Garnelen gehören ebenfalls bei vielen Norwegern zum Speiseplan. Kombiniert werden die Fischgerichte unter anderem mit Erbsen, Karotten und Kartoffeln oder als Suppe serviert.
Ansonsten lässt sich die norwegische Küche abseits von Fischgerichten als rustikal bezeichnen. Viele Speisen mit Fleisch sind beliebt und finden bei den Skandinaviern regen Anklang. Von Lammkarrees über norwegische Fleischklößchen (Kjøttboller) bis hin zu Elchfleisch und Lapskaus mit Rind gibt es zahlreiche Alternativen zu Fisch. Aber auch Liebhaber von süßen Speisen gehen nicht leer aus und dürfen sich unter anderem auf Zimtschnecken (Skillingsboller) oder Waffeln (Hjertevafler) freuen.
Info: Deutliche Unterschiede ergeben sich zu Deutschland, wenn du in Norwegen Alkohol kaufen möchtest. So sind Getränke mit mehr als 4,75 % Alkoholgehalt nur bei den staatlichen Vinmonopolet-Märkten verfügbar. Außerdem musst du für Bier oder Wein mit den doppelten Preisen im Vergleich zu deutschem Alkohol rechnen.
Wie kann ich günstig mit dem Wohnmobil tanken?
Für günstige Tankstellen beim Urlaub in Norwegen konnten wir einige Tipps im Norwegen-Angelforum entdecken. Dort wurden Urlaubern zum Beispiel die Apps Fuelfinder (Android und iOS) oder Benzin Pris (Android und iOS) empfohlen, um die billigsten Preise in der Umgebung zu finden. In Deutsch sind die genannten Apps nicht erhältlich, besitzen laut App-Stores jedoch eine englische Benutzeroberfläche. Damit kannst du dich schnell zurechtfinden, wenn du Englisch verstehst.
Wie lange musst du mit dem Wohnmobil nach Norwegen fahren?
Planst du einen Urlaub in die Hauptstadt Oslo, musst du von Berlin aus eine Fahrtzeit von knapp 12 Stunden und etwas mehr als 1.000 Kilometer einplanen. Die norwegische Hauptstadt ist im Süden Norwegens gelegen und dadurch eine der Städte, die aus Deutschland am schnellsten zu erreichen sind. Etwas länger dauert die Fahrt mit 14 bis 18 Stunden in den Westen Norwegens, wenn du Reiseziele wie Bergen oder Stavanger erreichen möchtest.
Möchtest du das Naturschauspiel der Polarlichter beobachten, ist Tromsø im Norden des Landes ein beliebtes Ziel. Hierfür musst du allerdings mit 32 Stunden bzw. 2.600 Kilometern ab Berlin deutlich mehr Zeit einplanen. Am besten legst du hier mehrere Pausen ein und buchst eine Übernachtung auf Campingplätzen, die auf dem Weg nach Tromsø liegen.
Welche Versicherungen braucht man in Norwegen mit dem Wohnmobil?
Deutsche Kfz-Versicherung in Norwegen durch Kennzeichenabkommen ausreichend
Norwegen gehört zwar nicht zur EU, ist aber dennoch Teil des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR). Dadurch nimmt das Land auch am sogenannten Kennzeichenabkommen teil. Dies bedeutet, dass bei Ausstellung eines Kennzeichens durch ein anderes Mitglied des EWR automatisch das Vorliegen einer Kfz-Versicherung angenommen wird. Die Mitnahme der „Grünen Karte“ als Beweis für die Kfz-Versicherung ist deshalb bei einem Urlaub nach Norwegen nicht notwendig.
Tipp: Die Angleichung von Norwegen an die EU trotz Nicht-Mitgliedschaft gilt auch für den Europäischen Unfallbericht, den du zum Ausdruck auf der Webseite des Auto Club Europas findest.
Krankenversicherung bei Urlaub in Norwegen gültig
Durch die Mitgliedschaft im Europäischen Wirtschaftsraum sind die Regelungen für Norwegen und Deutschland in vielen Fällen gleichgestellt. Dies betrifft auch notwendige medizinische Leistungen bei einem Urlaub in dem skandinavischen Land. Musst du einen Arzt aufsuchen oder das Krankenhaus besuchen, gelten die Leistungen deiner deutschen Krankenversicherung weiterhin. Grundlage für deine Behandlung ist die Europäische Versicherungskarte (EHIC), die auf der Rückseite deiner normalen Krankenversicherungskarte abgedruckt sein sollte. Damit wirst du bei medizinischen Notfällen umgehend behandelt und die notwendigen Behandlungen von deiner Krankenkasse übernommen. Eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung ist für einen Urlaub in Norwegen nicht nötig.
Haftpflichtversicherung für Norwegen prüfen
Im Vergleich zur Krankenversicherung gibt es bei der Haftpflichtversicherung für einen Urlaub im Ausland keine einheitlichen Regelungen. Ob deine abgeschlossene Police auch für Schäden in Norwegen aufkommt, musst du deshalb in deinem Vertrag nachlesen. Bei vielen Versicherungen ist auch eine Haftung für verursachte Schäden im Ausland abgedeckt, sodass keine zusätzlichen Kosten oder Erweiterungen deines Vertrags nötig sind. Dies musst du allerdings für deine individuelle Police klären oder bei deiner Versicherung erfragen. Ist der Urlaub in Norwegen durch deine Haftpflichtversicherung nicht gedeckt, solltest du eine entsprechende Police abschließen. Gerade bei Personenschäden können Schadensersatzansprüche ansonsten hohe finanzielle Summen erreichen.
Vielfältige Urlaubsmöglichkeiten mit dem Wohnmobil in Norwegen
Wer bei einem Urlaub mit dem Wohnmobil in Norwegen nur an Schnee und Eis denkt, verpasst die Gelegenheit, ein vielfältiges Reiseziel mit zahlreichen Freizeitangeboten zu entdecken. Zwar ist die Reise nach Skandinavien in der kalten Jahreszeit für Wintersport ideal, doch im Sommer reichen die Temperaturen in vielen Teilen des Landes für bestes Badewetter aus. Durch eine langjährige Historie stehen dir in den Städten Norwegens zahlreiche Museen offen, die mehr über die Wikinger und andere Abschnitte der Geschichte des Landes verraten.
Mit dem Wohnmobil musst du für den Urlaub in Norwegen nur einzelne Dinge beachten, denn im Vergleich zu Deutschland ändert sich nur wenig. So sind unter anderem die Mautstrecken, die Geschwindigkeitsbegrenzungen oder die Winterreifenpflichten zu beachten. Das Nachfüllen von deutschen Gasflaschen ist laut anderen Urlaubern kein Problem und bei Bezahlung mit einer Kreditkarte kannst du auf einen Umtausch von Euro in Norwegische Krone verzichten. Dadurch ist Norwegen auf jeden Fall eine Empfehlung wert und als Reiseziel eine echte Alternative zum Rest Europas.
PS: Dir fehlen noch Tipps zum nächsten Norwegenurlaub in unserem Artikel? Schreibe uns unterhalb in den Kommentaren, was du bei deinen Reisen nach Norwegen erlebt hast.