Wenn du mit dem Camper nur im Frühling, Sommer oder Herbst unterwegs bist, musst du dafür sorgen, dass dein Wohnmobil den Winter ohne Probleme übersteht. Um dein Fahrzeug winterfest zu machen, solltest du unter anderem auf Batterie, Gasflasche, Wasserleitungen und mehr achten. Wie dein Wohnmobil unkompliziert durch die kalte Jahreszeit kommt und wo du den Camper für mehrere Monate abstellen kannst, verraten wir dir hier.
So machst du dein Wohnmobil winterfest
Wasserleitungen/Wassertank vor dem Einfrieren schützen
Zu den potenziell größten Problemen für das Überwintern deines Wohnmobils gehört Frost, weshalb du ein besonderes Auge auf Wassertanks und -leitungen werfen solltest. Dazu empfiehlt es sich, die Frisch- und Abwassertanks wie auch die Wasserleitungen komplett zu entleeren. Angeschlossene Geräte wie Wasserpumpe, Boiler und Mischbatterien sind ebenfalls sehr empfindlich gegen Frost. Deshalb sollten diese ebenfalls vollständig frei von Wasser sein, damit bei Minustemperaturen nichts gefrieren kann.
Die Pumpe solltest du bei den meisten Campern abschalten, um den Dauerbetrieb zu vermeiden. Der entsprechende Schalter befindet sich in den Wasserhähnen oder die Pumpe muss über Hauptschalter/Batterie ausgeschaltet werden. Nach dem Entleeren sollten die Hähne im Wohnmobil auf Mittelstellung bleiben, damit sich kein Druck durch das Gefrieren von möglichen Wasserresten aufbauen kann.
Als Alternative kannst du Tanks und Wasserleitungen mit einem Frostschutzmittel befüllen. Hierbei ist darauf zu achten, dass du ein für Wohnmobile geeignetes Produkt verwendest, das ausdrücklich für Trinkwassertanks empfohlen wird. Scheibenfrostschutz oder ähnliche Mittel darfst du für die Leitungen beim Überwintern nicht verwenden. Auch bei der Nutzung der speziellen Frostschutzmittel ist im Frühling eine umfangreiche Reinigung der Tanks und Leitungen nötig, bevor du das Wasser aus dem Camper trinken kannst.
Scheibenwischwasser und Scheibenfrostschutz nachfüllen
Frost und Eis können ebenfalls am Scheibenwischerwasser oder Kühlwasser des Wohnmobils auftreten. Deshalb solltest du darauf achten, dass auch für diese Systeme das passende Frostschutzmittel für den Winter nachgefüllt wurde. Damit stellst du sicher, dass am Motor oder an der Scheibenwaschanlage keine Schäden entstehen.
Fahrzeuginnenraum vor dem Überwintern leeren und säubern
Auch bei einem überdachten und abgeschlossenen Stellplatz für den Winter solltest du alle Nahrungsmittel gründlich aus dem Innenraum entfernen. Ansonsten können Mäuse oder andere Tiere von den Lebensmitteln angezogen werden. Auch weitere nicht benötigte Gegenstände sollten möglichst aus dem Innenraum genommen und nicht im Fahrzeug über den Winter aufbewahrt werden.
Um eine gute Durchlüftung sicherzustellen, empfiehlt es sich, die Schränke im Camper beim Überwintern offenzulassen. Für ein winterfestes Wohnmobil sollte außerdem der Kühlschrank abgetaut und getrocknet werden, damit keine unangenehmen Gerüche entstehen. Auch den Kühlschrank solltest du über die kalte Jahreszeit geöffnet lassen.
Die Schränke und den Kühlschrank solltest du sorgfältig reinigen, damit kein Schmutz oder Geruch über den Winter zurückbleibt. Für das Saubermachen deines Wohnmobils hast du am 20. Dezember bei unserem Adventskalender 2022 auf Instagram die Chance, ein Reinigungspaket von MZMP zu gewinnen. Mit den nachhaltigen und 100 % biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln sorgst du dafür, dass kein Schmutz im Camper zurückbleibt. Die genauen Bedingungen für den Adventskalender findest du in unserem Blogartikel oder direkt auf Instagram.
Gasanschlüsse vor dem Überwintern trennen
Bei der Gasflasche bist du vielleicht schon einmal auf die Temperaturunterschiede zwischen Propan und Butan gestoßen. So liegt der Siedepunkt von Butan mit knapp 0 °C deutlich höher, weshalb für das Wintercamping Propan mit einem Siedepunkt von etwa -42 °C empfohlen wird. Bei der Überwinterung des Wohnmobils spielt der Siedepunkt jedoch keine Rolle, sondern es ist der Gefrierpunkt zu beachten. Dieser liegt sowohl bei Butan als auch bei Propan bei -135 bzw. -185 °C, sodass du dir um ein Einfrieren des Gases keine Sorgen machen musst.
Allerdings solltest du alle Anschlüsse, Schläuche oder Regler an den Gasflaschen abnehmen. Mit Ventilkappe und Schutzkappe bleibt die Flasche über die kalten Monate geschützt. Die Gasflasche selbst kann auch im Winter bei Minustemperaturen im Wohnmobil verbleiben. Eine Gefahr entsteht dadurch nicht und im Frühling lässt sich das Gas für deine nächste Reise problemlos verwenden.
Tiefentladen der Batterie verhindern
Zu den Teilen am Wohnmobil, die im Winter am ehesten Schaden nehmen können, gehört die Batterie. Die Batterie nimmt durch zu starkes Tiefentladen Schaden, was bei Minustemperaturen schneller passiert. Wenn du deinen Camper über den Winter abstellst, kannst du Batterieschäden über verschiedene Wege vermeiden.
Am einfachsten ist die Verbindung durch ein Kabel mit dem Landstrom, sodass die Batterie regelmäßig geladen wird und ein Tiefenentladen unmöglich ist. Dies ist jedoch nur an wenigen Abstellplätzen möglich und auf öffentlichen Plätzen oder im Freien keine Option. Auch auf dem eigenen Grundstück musst du überprüfen, ob das Anschließen des Campers an das Stromnetz über den Winter möglich ist.
Wenn das Anschließen am Landstrom für dich nicht infrage kommt, solltest du die Batterie aus dem Fahrzeug ausbauen und über den Winter im Warmen lagern. Dadurch wird die Selbstentladung zwar nicht gestoppt, erfolgt aber bei warmen Temperaturen deutlich langsamer. Bei dem Ausbau solltest du dich allerdings genau vorher über die Vorgehensweise informieren, denn das Abklemmen ohne isoliertes Werkzeug kann lebensgefährlich sein.
Das Abklemmen der Batterie und das Belassen im Wohnmobil über den Winter können wir nicht empfehlen. Dadurch sparst du zwar etwas Zeit, doch bei Minustemperaturen und einem Überwintern im Freien kann die Batterie Schaden nehmen. Das Ausbauen der Batterie dauert kaum länger und bietet einen deutlich besseren Schutz.
Info: Das regelmäßige Aufladen der Batterie kann auch über eine Solaranlage erfolgen. Dafür müssen die Sonnenstrahlen allerdings das Fahrzeug erreichen können, weshalb vor allem Stellplätze im Freien infrage kommen. Außerdem ist die Leistung von Solar im Winter sehr eingeschränkt und Schnee muss von den PV-Panels entfernt werden.
Luft in den Reifen auffüllen
Zur Entlastung der Reifen bei längerem Stillstand sollte der Reifendruck um 0,5 Bar gegenüber den Empfehlungen des Herstellers erhöht werden. Über den Winter verlieren die Reifen Luft und dadurch stellst du sicher, dass das Gewicht des Wohnmobils die Reifen nicht beeinträchtigt. Je nach Abstellplatz kann auch das Aufbocken des Campers sinnvoll sein, damit auf den Rädern nicht das volle Gewicht des Fahrzeugs liegt.
Vor schlechtem Wetter und Tieren schützen
Unabhängig vom Abstellort, überdacht oder im Freien, solltest du darauf achten, dass das Fahrzeug sicher vor Nässe und Eis geschützt ist. Löcher oder Öffnungen sollten versiegelt werden, damit Nässe nicht in den Innenraum eindringen kann. Wichtig ist das Verschließen von Öffnungen oder Rohren am Wohnmobil auch, um zu verhindern, dass Tiere das Fahrzeug über den Winter als Nest nutzen können. Nisten sich zum Beispiel Mäuse ein, kann bereits in kurzer Zeit ein enormer Schaden im Innenraum entstehen.
Worauf sollte man für den Abstellplatz im Winter achten?
Schutz vor Wetter
Der Schutz vor schlechten Wetterbedingungen ist besonders bei überdachten Stellplätzen sehr gut. Die meisten Wohnmobile sind zwar vor Nässe oder Schnee auch im Freien gut geschützt, doch anhaltende Minustemperaturen und Frost können zum Problem werden. Ein überdachter Stellplatz ist für das Überwintern des Campers deshalb die beste Lösung, aber selten außerhalb der Vermietung von Stellplätzen verfügbar.
Kameraüberwachung für das Wohnmobil
Ein weiterer Faktor bei der Auswahl des Abstellplatzes für den Winter sind deine Anforderungen an die Sicherheit. Bei gemieteten Stellplätzen kannst du dir einen Anbieter mit Sicherheitskameras aussuchen, sodass Vandalismus oder Diebstahl selten auftreten und die Täter schnell geschnappt werden können. Auf dem eigenen Grundstück hast du ebenfalls die Möglichkeit, ein Kamera-System zu installiert. Nicht erlaubt ist die Kamera-Überwachung hingegen auf öffentlichen Plätzen.
Wie teuer darf der Stellplatz für den Winter sein?
Große Unterschiede gibt es auch bei den Kosten für den Abstellplatz, um den Camper winterfest abzustellen. Auf dem eigenen Grundstück fallen keine Kosten für dich an, doch für Mieter ist dies keine Option und selbst bei Hausbesitzern kann das Wohnmobil im Weg stehen. Kostenlos Überwintern darfst du auf öffentlichen Parkplätzen und deinen Camper auch für mehrere Monate abstellen. Mietest du einen Stellplatz über den Winter, musst du bei privaten Anbietern mit Kosten ab etwa 20 Euro rechnen. Teurer sind überdachte Abstellplätze bei gewerblichen Anbietern, die mit Kosten von 50 bis 100 Euro zu Buche schlagen. Bei den Kosten für den Unterhalt des eigenen Wohnmobils wird ein Stellplatz häufig vernachlässigt, aber nur wenige Fahrzeugbesitzer haben Platz für das kostenlose Überwintern auf dem eigenen Grundstück.
Welche Details stehen in der Versicherungspolice?
Wo du deinen Camper über den Winter abstellst, kann außerdem deine Versicherung beeinflussen. Wenn du bei Abschluss der Police angegeben hast, dass sich das Fahrzeug auf einem eingezäunten Grundstück befindet, sollte es dort auch die kalten Monate verbringen. Ansonsten kann es bei Schäden oder Diebstahl zu Problemen kommen, wenn der Abstellplatz des Wohnmobils von den Angaben gegenüber der Versicherung abweicht.
Wo kannst du das Wohnmobil für den Winter abstellen?
Abstellplatz für den Winter mieten
Wenn du keinen eigenen Abstellplatz für das Wohnmobil besitzt oder der Stellplatz aus dem Sommer nicht für die Unterbringung im Winter geeignet ist, kannst du für die kalten Monate einen Stellplatz mieten. Dabei stehen dir in vielen Städten sowohl private wie kommerzielle Anbieter zur Verfügung, die Abstellplätze im Freien oder mit Überdachung bereitstellen.
Eine Übersicht von Winterabstellplätzen in deiner Nähe bietet zum Beispiel die Stellplatzsuche von Promobil, die du mit einem Filter speziell auf Lagerplätze für die kalten Monate konfigurieren kannst. Dadurch entdeckst du schnell Stellplätze in deiner Nähe und kannst bequem die jeweiligen Angaben bzw. Preise vergleichen. Die Wahl des optimalen Platzes zum Überwintern für dein Wohnmobil fällt damit einfach.
Darfst du das Wohnmobil auf öffentlichen Plätzen abstellen?
Anders als vielleicht gedacht, darfst du dein Wohnmobil über den Winter auch auf öffentlichen Plätzen abstellen. Wohnmobile dürfen laut Straßenverkehrsordnung (STVO) auf Parkplätzen und am Straßenrand abgestellt werden. Ein Zeitlimit gibt es nach Angaben des ADAC nicht, sondern ein Abstellen des Campers für mehrere Monate ist erlaubt. Dadurch bieten sich öffentliche Parkplätze für das Überwintern deines Fahrzeugs an, wenn du keinen überdachten Stellplatz benötigst.
Achtung: Mit einem Saisonkennzeichen, das nicht für den Winter gültig ist, darf dein Wohnmobil nicht im öffentlichen Raum parken. In diesem Fall musst du den Camper woanders unterbringen.
Camper auf dem eigenen Grundstück parken
Falls du ein eigenes Grundstück besitzt, das ausreichend Platz bietet, kannst du dort das Wohnmobil über den Winter abstellen. Selbst bei größeren Grundstücken ist es allerdings schwierig, die Fahrzeuge so unterzubringen, dass sie nicht im Weg stehen. Einfacher ist das Ganze, wenn eine Garage oder ein Carport allein für den Camper zur Verfügung steht. Achte darauf, dass das Wohnmobil vollständig auf deinem Grundstück steht und nicht in den öffentlichen Raum ragt, ansonsten kann ein Strafzettel drohen.
Gute Planung sorgt für ein sicheres Überwintern deines Wohnmobil
Während du einige Zeit einplanen musst, um dein Wohnmobil winterfest zu machen, ersparst du dir damit spätere potenzielle Probleme. Je besser dein Camper die kalte Jahreszeit übersteht, desto einfacher klappt dein nächster Urlaub im Frühling oder Sommer. Ein falsches Überwintern deines Fahrzeugs kann bei einer kaputten Batterie oder einem Mäusebefall im Innenraum schnell teuer werden.